gestern wandte sich das fräulen d. mit folgender frage an mich: "ach herrje. die kleinen paranoia die sind wieder in meinen kopf geflüchtet. hast du irgend ein vernichtungsmittel parat?"
das brachte mich zum lachen, kann ich in diesen breiten doch zu den führenden paranoia-produzentinnen gezählt werden.
ich besitze paranoien in allen formen, farben, gerüchen und für jeden zweck. in ermangelung eines abstellraumes hausen diese biester in meinem kleiderschrank. dass das nicht der ideale lebensraum für sie ist, muss nicht extra erwähnt werden. damit beziehe ich mich nicht so sehr auf den bereich der artgerechten haltung (wie hält man paranoien artgerecht? ) als den überblick, den ich damit nicht über sie habe. denn immer wieder schafft es die eine oder andere, in einer hosentasche verkrochen oder an einen blusenkragen geheftet, den weg aus dem kasten heraus in meine nähe, wo sie dann, lange unbemerkt den ganzen tag mit mir verbringt.
eine sonderstellung nimmt meine lieblingsparanoia ein:
sie ist grün, hat eine makellose, wunderschön schimmernde oberfläche und verströmt einen dezenten duft nach limette. sie besitzt in meinem kasten eine eigene lade, wo sie getrennt von den anderen paranoias die meisten tage verbringt. von zeit zu zeit, wenn mir gar zu langweilig wird, weil ich zur abwechslung einmal im einklang mit mir selber bin und an nichts etwas auszusetzen habe, meine liebe grüne paranoia also zu vertauben droht, packt mich das mitleid mit ihr, dann hole ich sie hervor und poliere ihre oberfläche, bis sie wieder glänzt. das mag sie und dankt es mir, indem sie sich an meinen hals schmiegt. an die stelle knapp unter meinem ohr, wie ich es so gern habe. so brav sie tagsüber ist und es mittlerweile nach langen jahren bei mir akzeptiert, in ihrer lade zu bleiben, so schafft sie es denndoch ab und zu des nachts, sich zu befreien und kommt dann in mein bett gekrochen. paranoien schlafen eben nicht gern allein.
jedenfalls haben frl. d und ich uns überlegt, wie wir die überflüssigen paranoien loswerden könnten. dazu werden wir sie in einem ersten schritt zusammenführen und untereinander durchmischen. das sollte die verkaufschancen erhöhen. allerdings fehlen uns noch die nötigen marketingstrategien.
1. wir könnten sie mit dem spruch "zum sammeln, tauschen und anderen unter den kopfpolster legen" anpreisen.
2. hat frl. d. vorgeschlagen, sie zu verlosen, à la gewinnen sie heute: "violett-orange gestreifte unberechtigte paranoia. im doppelpack. "
das muss natürlich noch genauer ausgetüftelt werden. auch ein online-shop wäre vielleicht nicht schlecht. und vorschläge sind herzlich willkommen.
...madame rucola macht sich auf zum laufen. es geht besser als erwartet, deshalb läuft sie weiter als geplant und ist (na da schau her!) auch noch schneller als erwartet. also entschließt sie sich, noch 15 mins. dran zuhängen, um die stunde voll zu machen. kurz vorm ende der strecke trifft sie den herrn m., dem sie ab und zu über den weg läuft. er stets frisch, grinsend, motiviert, sie stets mit hochrotem kopf und aus dem letzten loch pfeifend. der herr m. ist nämlich ein viech und die bezeichnung durchaus positiv gemeint und bewundernd, weil der herr m. nämlich ca. 3mal pro woche um die 20km läuft, während madame rucola noch daran arbeitet, endlich die 10km-grenze zu überschreiten, der sie heute wieder ein stückchen näher gekommen ist. jedenfalls fragt sie ihn: "na, und? wo läufst du heute hin?" er antwortet mit einer wegwerfenden handbewegung: "heute nur die kleine runde." sie, ironisch: "ah, heute "nur" 10km?" er, ernst: "nein, 15." da schrumpft ihr erfolgsgefühl auf die größe eines mäuschens und jagt ins nächste gebüsch davon...
ich hasse optionen, ich hasse optionen, ich hasse optionen!
aber hey, ich bin auch nur eine.
bin ich grad draufgekommen.
die frage ist, ob das jetzt gut oder schlecht ist.
ich geh mal drüber nachdenken...
hach, zum 4. mal versäumt. und diesmal wärs sogar gratis gewersen. ich werde toph wohl niemals sehen.
das find ich fies. mindestens genauso fies, wie meine laufende nase und meinen husten. meine kopfschmerzen, die mich am denken hindern, und zwar genau jetzt, wo ich meinen neuen job begonnen habe 1. keine zeit für so einen scheiß habe und 2. wirklich einmal denken sollte.
außerdem finde ich es fies, dass das leben einem manchmal soviel optionen zur verfügung stellt. das klingt zugegebenermaßen komisch, ist es aber nicht. ich hasse es, entscheidungen zu treffen, ich habe probleme mit veränderungen. manchmal will ich einfach, dass alles ist, wie es ist, und auch so bleibt und nicht ständig infrage gestellt wird, indem sich eine neue option ergibt und man sich wieder einmal entscheiden muss. wer sagt einem, wie man sich entscheiden soll? und wie soll man wissen, was das richtige ist? warum kann ich nicht einfach auf meiner couch herumliegen und schlafen...und essen...und schlafen...und wieder essen. "ich will mich in die ecke verkriechen, aber hilft nicht. ich will den ganzen tag nur noch schrein, aber nein." das fällt mir in solchen situationen immer ein.
um auch noch etwas positives zu posten (es geht ja nicht, dass alle denken, ich würde hier im selbstmitleid versinken oder so. tu ich nicht. ich jammer nur gern. jammern ist toll. es ändert auch nichts. aber hey, ich bin wienerin, ich muss jammern. ab und zu halt)