Montag, 5. März 2007

(Un)Wörter

Wer von uns kennt sie nicht? Die Wörter oder Phrasen, die einen zum Erschaudern bringen, Gänsehaut verursachen oder gar Aggressionen auslösen? Bei manchen Leuten handelt es sich dabei um Wörter wie "heast" oder "oida", andere wiederum können Anglizismen auf den Tod nicht ausstehen - was ich sehr gut verstehen kann, denn warum muss man Wörter wie "friendshipticket" einführen, während gleichzeitig eigentlich verständliche englische Filmtitel mehr schlecht als recht eingedeutscht werden müssen. Ich denke da zum Beispiel an "Hollywoodland" -> "Die Hollywood-Verschwörung" oder "stranger than fiction" -> "schräger als Fiktion" - zu meinen Favoriten unter den Phrasen, bei denen mir "des G'impfte aufgeht", zum Beispiel "Grundsatzdiskussion" (diesem Wort kann einfach nichts Gutes folgen!), "Lebensabschnittspartner" und "tschü" (ausgesprochen mit ganz kurzem "u" - als ich das zum ersten Mal vernahm, dachte ich noch daran, mich verhört zu haben, aber nein, manche Leute sagen das wirklich), hat sich heute definitiv eine neue gesellt, und ist auch sofort von Platz Null auf Platz 1 hochgeschnellt. Es handelt sich dabei schlicht und einfach um "Mein/e", auch "der/die Meinige" (im Dialekt manchmal auch "der/die Meiniche") als Ersatz für mein/e Mann/Frau, Freund/in, Lebensabschnittspartner/in...An allen Ecken und Enden Wiens (zumindest an dem einen Ende, an den ich mich jeden Tag zur Arbeit begebe) hört man Leute Sätze sagen, wie: "Na, die Meine mog des a übahaupt ned" und ich ertappe mich immer wieder aufs Neue dabei, wie ich innerlich die Phrase zu vervollständigen versuche (meine Katze? meine Mutter?, meine Hose?)
Am schlimmsten habe ich es heute in der Arbeit erlebt. Wie schon einmal erwähnt, wurde ich letztens in ein anderes Büro verfrachtet - zu zwei Damen; und eben diese Damen überstrapazieren meine Geduld durch die ständige Verwendung eben dieses (Un)Wortes. Der größte Irrsinn für mich ist: sie kennen einander schon seit vielen Jahren, sind miteinander befreundet und auch mit den Männern der jeweils anderen bekannt. Trotzdem erwähnen sie, wenn sie über "ihre" reden, nicht deren Vornamen, sondern dieses Kürzel, das meiner Meinung nach noch um einiges schlimmer als diverse Kosenamen ist. "Schatzi" setzt auch herab, aber nicht, ohne gleichzeitig wenigstens ein bisschen aufzuwerten.
Übrigens, was Anglizismen betrifft, heute in einem Supermarkt gelesen: "Hallo, ich bin Jack und ich check dir deinen Pausen-Snack"

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Wenn du darauf wartest, dass jemand auf dich zukommt, solltest du vielleicht zuerst einmal einen Schritt zurück machen.

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