Sonntag, 10. Dezember 2006

das mädchen mit den zwei gesichtern

es war einmal ein mädchen, das hatte zwei unterschiedliche gesichter. ein schönes und ein hässliches. doch weder war das schöne besonders schön, noch das hässliche besonders hässlich. und eigentlich waren beide gesichter vollkommen gleich. so gleich, dass nicht einmal das mädchen selbst, wenn es sich in den spiegel blickte, sagen konnte, ob sie soeben das schöne oder das hässliche gesicht trug. auch ihre freunde kannten keinen unterschied.
ob sie soeben schön oder hässliche war, konnte sie einzig und allein an fremden leuten, denen sie begegnete, feststellten. blickten sie die männer interessiert und bewundernd an oder wagten gar ein schüchternes lächeln in ihre richtung, während sie von frauen gemustert oder geschnitten wurde, hatte sie wohl soeben ihr schönes gesicht aufgesetzt. wurde sie hingegen von männern, wie auch von frauen nach einem kurzen blick vollkommen ignoriert oder höchstens belustigend betrachtet, schien ihr hässliches gesicht an der reihe zu sein.
der wechsel von einem gesicht zum anderen konnte innerhalb von sekunden geschehen und auch mehrmals am tag. so konnte es passieren, dass sie, in einem moment von einem mann noch interessiert angesehen, dieser sich im nächsten moment enttäuscht abwendete.
da das mädchen aber, wie es der menschen art ist, nach gleichförmigkeit strebte, suchte sie sich zwei freundinnen, die von nun an nicht mehr von ihrer seite weichen sollten. die eine war wunderschön, das schönste mädchen, das sie je gesehen hatte, die andere war hässlich. in ihrem charakter allerdings waren sie genau entgegengesetzt. während die schöne bescheiden und freundlich war, war die hässliche hochmütig und garstig. beide waren ihr aber treu ergeben und es enstand so eine tiefe freundschaft.
so, indem sie sich nun immer zwischen ihren beiden freundinnen bewegte schaffte es das mädchen, beinahe gänzlich unsichtbar zu werden, denn zuerst schritt immer die schöne voran, die schöner war, als ihr schönes gesicht, das zwar schön war, aber nicht besonders schön und während alle leute diese noch bewundernd anblickten, huschte sie schnell vorüber, bevor der blick dann auf die hässliche fiel, die immer als letzte ging und die hässlicher war, als ihr hässliches gesicht, das zwar hässlich war, aber nicht besonders hässlich und sich eigentlich in nichts von ihrem schönen gesicht unterschied.

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God it's getting late, but who cares about time, when you can't sleep...god it's getting late, but who cares about time, when you can't sleep...cause you're afraid to...cause you're afraid to...

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"Warum besagter Edelmann nach einer so guten Frau eine so böse geheiratet, ist unbekannt. Diese Erscheinung wiederholt sich oft in der Welt, daß man zu der Annahme geneigt ist, das Leben an der Seite einer guten Frau sei den Männern langweilig und sie hätten eine wahre Sehnsucht nach dem männerbeherrschenden Pantoffel."

(Aschenputtel oder Das gläserne Pantöffelchen, Perrault, 1697!)

- daran hat sich bis jetzt wohl nichts geändert...

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